Jeder Körper ist als eine Einheit aus Körper, Geist und Seele zu erkennen, denn er erzählt seine Geschichte in Form von Lebensspuren. Von Geburt an, über Unfälle und andere Schreck- bis hin zu Schocksituationen, aber auch vorgeburtliche Einflüsse und übertragene Themen der Mutter können im Körper Spuren hinterlassen.

Wenn Gewebe sich entspannt und ein Trauma loslässt, kann dabei auch eine Emotion aufsteigen, die mit Bilder, hypnotischen Techniken oder Atmen aufgefangen werden können. So entsteht eine Möglichkeit gespeichertes Trauma über den Körper und gleichzeitig über das Unterbewußtsein zu integrieren. Besonders in der Körperarbeit kommt es nicht selten vor, dass durch Berührungen des Gewebes - wie Gelenke, Faszien und Organen -Gewebserinnerungen hochkommen. Diese Gewebserinnerungen können mit Geruchserinnerung verglichen werden, die jeder von uns kennt: der Geruch von Omas Haarspray, ihrer Wohnung oder das Waschmittel aus der Kindheit bzw. das Parfum eines ehemaligen Partners oder einer Partnerin. Solche Gerüche wecken Erinnerungen, die positiv, neutral oder negativ sein könne. Auf ähnliche Weise kann auch eine Gewebserinnerung Gefühle, Emotionen oder innere Bilder hervorrufen.

Gewebe kann Erinnerungen an traumatische Situationen speichern, beispielsweise von Operationen, Unfällen, Grenzverletzungen oder Schockmomenten. Gefühle, die Ausdruck im Körper finden, gehören ebenfalls dazu. In einer achtsamen Atmosphäre und in einem Raum des Vertrauens kann ein solches Thema sicher hochkommen.

In solch einem Moment versuche ich, das von selbst aufsteigende Trauma mithilfe hypnotischer Techniken in die Behandlung zu integrieren. So besteht die Möglichkeit, gespeichertes Trauma über Körper und Geist gleichzeitig ganz oder teilweise loszulassen. Meiner Erfahrung nach gibt der Körper nur das frei, was an der Oberfläche liegt und bereit ist, sich zu lösen; alles andere bleibt vorerst verborgen und findet gegebenenfalls einen anderen Moment des Loslassens. Manche Themen dürfen auch für immer im Verborgenen bleiben. Es wird also nicht danach gesucht oder gebohrt. Chronische Schmerzen können jedoch Ausdruck solcher unterdrückten Themen sein.

Eine psychotherapeutische Begleitung zu solch einer Körpertherapie kann sinnvoll sein.